Ärzteinformation
Als Fachärzte für Strahlentherapie bieten wir Ihnen und Ihren Patienten eine heimatnahe Behandlung mit modernster Ausstattung auf höchstem Niveau an.
Unsere Ziele sind heimatnahe Patientenversorgung, fachärztliche Mitbetreuung, interdisziplinäres Handeln, kollegiale Unterstützung, kurze Wege, persönliche Kontakte und zeitnahe, schonende Behandlung.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen.
Einfluss des Zeitverzugs von Diagnosestellung bis zum Therapiebeginn auf die Sterberate bei Krebspatienten
In der aktuell veröffentlichten Studie von Hanna et al. im British Medical Journal (*) wurde der Einfluss des Zeitverzugs von Diagnosestellung bis zum Therapiebeginn auf die Sterberate bei Krebspatienten in einer retrospektiven Meta-Analyse von über 2000 Artikeln in einem Zeitraum von 20 Jahren (2000 bis 04/2020) untersucht. Betrachtet wurden die häufigsten Tumorentitäten (Blase, Brust, Lunge, Colon, Rektum, Kopf-Hals, Zervix). Wegen des meist indolenten Verlaufs wurde das Prostatakarzinom bewusst ausgeschlossen. Der negative Effekt des Zeitverzugs aller drei Anti-Tumortherapien (OP, Strahlentherapie, Systemtherapie) wurde in 4-wöchigen Intervallen gemessen. Ergebnis: Bei allen drei Therapieformen führte ein Zeitverzug von 4 Wochen zu einer signifikant erhöhten Sterberate.
Die Kraft von Strahlen: DEGRO würdigt W. Conrad Röntgen als Nestor
Am 8. November 1895 beobachtete Wilhelm Conrad Röntgen bei einem Experiment Leuchteffekte eigentlich unsichtbarer Strahlen. Nur sechs Jahre später, nach Veröffentlichung seiner Arbeit „Über eine neue Art von Strahlen“, erhielt er 1901 dafür den ersten Nobelpreis für Physik. In der Begründung des Komitees wurde damals die praktische Bedeutung der Entdeckung hervorgehoben. Weil diese auch heute noch, 125 Jahre nachdem dieser Meilenstein gesetzt wurde, für die medizinische Diagnostik und Therapie von unschätzbarem Wert ist, würdigt und ehrt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V. (DEGRO) W. Conrad Röntgen als ihren Nestor.
Intensivierte „vorgeschaltete“ Therapie verbessert krankheitsfreies Überleben bei Enddarmkrebs
Aktuell zeigten gleich mehrere Studien zum lokal fortgeschrittenen Enddarmkrebs, dass eine intensivierte, der Operation vorgeschaltete Therapie zu einer deutlichen Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens und zu einem geringeren Metastasierungsrisiko führte. Dabei wird die Standardtherapie (Strahlen(chemo)therapie gefolgt von der Operation) um eine zusätzliche Chemotherapie ergänzt. Der Anteil der Patienten, bei denen nach OP durch den Pathologen keine Tumorzellen mehr gefunden wurde, stieg dadurch deutlich an. Zunehmend wird daher für Patienten, bei denen vor OP klinisch und bildgebend ein komplettes Tumoransprechen festgestellt wird, auf eine Operation verzichtet.
Aktuelle ASCO-Studien zeigen hohen Stellenwert der Radioonkologie bei Kopf-Hals-Tumoren
Zahlreiche wegweisende Studien wurden auf dem diesjährigen Kongress der „American Society of Clinical Oncology” (ASCO) zur Radiotherapie vorgestellt. Von besonderer Bedeutung hebt die DEGRO zwei Studien zu Kopf-Hals-Tumoren [1, 2] hervor. Zu den Kopf-Hals-Tumoren zählen Mundhöhlen- und Rachenkarzinome, Larynxkarzinome (Kehlkopf) sowie bösartige Tumoren (Neoplasien) im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen. Bei diesen Indikationen kann die moderne Radiotherapie (RT) maßgeblich zum Therapieerfolg beitragen. In der Regel kommt heute eine intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) zum Einsatz. Mit dieser Technik kann der Tumor mit hohen Dosen bestrahlt werden, während das gesunde Gewebe in der Tumorumgebung bestmöglich geschont wird. Dennoch kann es in Folge zu Nebenwirkungen kommen, häufig treten Schluckstörungen auf.
Halbierung der lokalen Rückfallrate bei NSCLC: Neuer Standard für die Strahlentherapie?
Mit dem Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET) können das Zielvolumen der Bestrahlung reduziert und gleichzeitig „punktgenau“ effektivere Strahlendosen verabreicht werden. Eine internationale Studie unter deutscher Federführung zeigte, dass dadurch bei Patienten mit inoperablem nicht kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) ein besseres Therapieergebnis erreicht wird: Es kam fast zu einer Halbierung der lokalen Rückfallrate. Nach Ansicht von DEGRO-Experten setzt die von der Deutschen Krebshilfe mit rund 1,1 Mio. Euro geförderten Studie einen neuen internationalen Standard für die Bestrahlungsplanung und stellt einen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Radioonkologie dar.
Synergien nutzen! Strahlentherapie in Kombination mit der Immuntherapie
Wie die DEGRO unterstreicht, zeigen aktuelle Daten den hohen Stellenwert der Radiotherapie bei der Behandlung von Tumorerkrankungen – auch wenn es um neue medikamentöse Therapien geht. Durch die Strahlentherapie kann die Wirksamkeit moderner immunmodulierender Medikamente gesteigert werden – ein Potenzial, das zum Wohle der Patienten ausgeschöpft werden sollte. Neue personalisierte Ansätze ermöglichen zudem eine bessere Patientenselektion, so dass nur die Patienten eine Radioimmuntherapie erhalten, die auch darauf ansprechen.